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Six Sigma

Six Sigma ist eine datengesteuerte Managementmethode, die darauf abzielt, die Prozessleistung zu verbessern, indem Fehler und Variabilität reduziert werden, um eine extrem hohe Produkt- und Dienstleistungsqualität zu erreichen.19 Entwickelt wurde Six Sigma 1986 von dem amerikanischen Ingenieur Bill Smith bei Motorola, um die Gewinne des Unternehmens zu steigern.19 Der Name „Six Sigma“ leitet sich von der statistischen Glockenkurve ab, wobei ein Sigma eine Standardabweichung vom Mittelwert darstellt. Ein Prozess, der Six Sigma-Qualität aufweist, hat eine Fehlerrate von weniger als 3,4 Fehlern pro Million Möglichkeiten (DPMO).19

Die Kernprinzipien von Six Sigma sind 19:

  1. Kundenfokus / Kundenzufriedenheit verbessern: Das oberste Ziel ist es, Geschäftswert zu liefern, wie vom Kunden definiert. Dies erfordert ein tiefes Verständnis der Kundenbedürfnisse und -erwartungen.
  2. Prozessfokus / Probleme finden und darauf konzentrieren: Six Sigma konzentriert sich auf die Verbesserung von Prozessen durch detaillierte Prozesskartierung und -analyse, um Stärken und Schwächen zu identifizieren.
  3. Variationen und Engpässe aus Prozessen entfernen: Six Sigma unterscheidet zwischen allgemeiner Ursachenvariation (common cause variation) und spezieller Ursachenvariation (special cause variation) und nutzt statistische Prozesskontrolle (SPC), um diese zu managen und zu reduzieren.
  4. Mitarbeiter im Prozess einbeziehen und ausstatten / Klar kommunizieren und Teams schulen: Der Erfolg von Six Sigma hängt von der Beteiligung und dem Training aller Teammitglieder ab, die spezifische Rollen (z.B. Yellow Belt, Green Belt, Black Belt, Master Black Belt, Champion, Executives) im Projekt einnehmen.19
  5. Systematische Entscheidungen auf Datenbasis treffen: Six Sigma verwendet verifizierbare Daten und statistische Analysen, um fundierte Entscheidungen zu treffen und messbare Verbesserungen zu erzielen.
  6. Kontinuierliche Verbesserung anstreben / Flexibel und reaktionsschnell sein: Six Sigma ist ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess, der eine ständige Überwachung und Anpassung erfordert.

Six Sigma verwendet hauptsächlich zwei strukturierte Problemlösungsmethoden 19:

  • DMAIC (Define, Measure, Analyze, Improve, Control): Dieser Ansatz wird zur Verbesserung bestehender Geschäftsprozesse verwendet.
  • Define: Problem, Verbesserungsmöglichkeit, Projektziele und Kundenanforderungen identifizieren.
  • Measure: Daten sammeln und das Problem quantifizieren, um die Leistung zu messen.
  • Analyze: Daten untersuchen, um die Ursachen des Problems zu ermitteln.
  • Improve: Lösungen entwickeln und implementieren, um die Ursachen zu beseitigen.
  • Control: Die Leistung messen, um sicherzustellen, dass die Verbesserungen nachhaltig sind.
  • DMADV (Define, Measure, Analyze, Design, Verify) oder DFSS (Design for Six Sigma): Diese Methodik wird für Projekte verwendet, die ein neues Produkt oder einen neuen Prozess erstellen oder einen bestehenden grundlegend überarbeiten. Die letzten beiden Phasen sind hier Design (Entwurf neuer Alternativen) und Verify (Überprüfung des Designs und Implementierung).

Im Laufe der Zeit hat Six Sigma Elemente des Lean Managements aufgenommen, was zu „Lean Six Sigma“ führte.19 Dieser integrierte Ansatz kombiniert den Fokus von Lean auf Effizienz und Fluss mit der rigorosen Problemlösung und Variabilitätsreduktion von Six Sigma. Für Unternehmen mit Premiumstrategien ist Six Sigma besonders wertvoll, da es einen systematischen und statistisch fundierten Weg zur Erreichung nahezu fehlerfreier Prozesse und Produkte bietet. Im Premiumsegment sind Kunden oft weniger tolerant gegenüber Fehlern und erwarten höchste Zuverlässigkeit und Konsistenz. Die datengesteuerte Natur von Six Sigma hilft, die Ursachen von Qualitätsproblemen präzise zu identifizieren und nachhaltig zu beseitigen, anstatt nur Symptome zu behandeln. Dies ist entscheidend, um das Qualitätsversprechen einer Premiummarke einzulösen. Die rigorose DMAIC/DMADV-Methodik stellt sicher, dass Verbesserungen nicht zufällig, sondern das Ergebnis einer sorgfältigen Analyse und Planung sind. Die klare Definition von Rollen und Verantwortlichkeiten innerhalb von Six-Sigma-Projekten fördert zudem eine disziplinierte Herangehensweise an Qualitätsverbesserungen. Die Kombination mit Lean-Prinzipien in Lean Six Sigma ermöglicht es Premium-Anbietern, nicht nur höchste Qualität zu liefern, sondern dies auch auf effiziente Weise zu tun, was zur Profitabilität der Premiumstrategie beiträgt.