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Business Excellence (BEX) nach dem EFQM-Modell

Das EFQM-Modell (European Foundation for Quality Management) ist ein umfassender Managementrahmen, der Organisationen dabei unterstützt, ihre Leistungsfähigkeit kontinuierlich zu verbessern und Business Excellence zu erreichen.21 Es wurde Ende der 1980er Jahre von der EFQM ins Leben gerufen, einer Stiftung, die im Oktober 1989 von den CEOs/Präsidenten von 67 europäischen Unternehmen gegründet wurde, mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft zu steigern.21 Die erste Version des Modells wurde 1992 als Grundlage für den European Quality Award verwendet.23

Das Modell ist nicht präskriptiv, sondern bietet einen Rahmen zur Selbstbewertung und zur Identifizierung von Stärken und Verbesserungspotenzialen in allen Aktivitäten einer Organisation.22 Es basiert auf der Prämisse, dass exzellente Ergebnisse in Bezug auf Leistung, Kunden, Mitarbeiter und Gesellschaft durch eine Führung erreicht werden, die Politik und Strategie durch Menschen, Partnerschaften, Ressourcen und Prozesse vorantreibt.27

Die neueste Version des EFQM-Modells (oft als EFQM-Modell 2020 bezeichnet, veröffentlicht im November 2019) basiert auf sieben Kriterien, die in drei Segmente unterteilt sind 21:

Direction (Ausrichtung)

Warum existiert die Organisation? Welchen Zweck erfüllt sie? Warum diese spezielle Strategie?

  • Kriterium 1: Purpose, Vision und Strategy (Zweck, Vision und Strategie)
  • Kriterium 2: Organisational Culture und Leadership (Organisationskultur und Führung)

Execution (Umsetzung)

Wie will die Organisation ihren Zweck und ihre Strategie erfüllen?

  • Kriterium 3: Engaging Stakeholders (Einbindung von Interessengruppen)
  • Kriterium 4: Creating Sustainable Value (Nachhaltigen Wert schaffen)
  • Kriterium 5: Driving Performance und Transformation (Leistung und Transformation vorantreiben)

Results (Ergebnisse)

Was hat die Organisation bisher erreicht? Was will sie in Zukunft erreichen?

  • Kriterium 6: Stakeholder Perceptions (Wahrnehmungen der Interessengruppen)
  • Kriterium 7: Strategic und Operational Performance (Strategische und operative Leistungsergebnisse)

Die ältere, bis 2019 gebräuchliche Version des EFQM-Modells bestand aus neun Kriterien, die in fünf „Enablers“ (Befähiger) und vier „Results“ (Ergebnisse) unterteilt waren und stark auf den drei Säulen des TQM basierten: Menschen, Prozesse und Ergebnisse.21 Die fünf Befähiger waren: Führung, Politik und Strategie (später nur Strategie), Mitarbeiter, Partnerschaften und Ressourcen sowie Prozesse (später Prozesse, Produkte und Dienstleistungen). Die vier Ergebniskriterien waren: kundenbezogene Ergebnisse, mitarbeiterbezogene Ergebnisse, gesellschaftsbezogene Ergebnisse und Schlüsselergebnisse der Leistung.

Ein zentrales Element des EFQM-Modells ist die RADAR-Logik (Results, Approaches, Deployment, Assess and Refine), die zur Bewertung der Leistung und zur Implementierung von Verbesserungen dient 21:

  • Results (Ergebnisse): Die gewünschten Ergebnisse definieren.
  • Approaches (Vorgehensweisen): Die Vorgehensweisen definieren, um die Ergebnisse zu erzielen.
  • Deployment (Umsetzung): Die Vorgehensweisen implementieren.
  • Assess and Refine (Bewerten und Verfeinern): Die implementierten Vorgehensweisen bewerten und verfeinern.

Die fundamentalen Konzepte der Exzellenz, die dem Modell zugrunde liegen (Version 2012), umfassen 22: Mehrwert für Kunden schaffen, eine nachhaltige Zukunft gestalten, organisationale Fähigkeiten entwickeln, Kreativität und Innovation nutzen, mit Vision führen, Agilität im Management, Erfolg mit talentierten Mitarbeitern erzielen und herausragende Ergebnisse nachhaltig sichern. Für Unternehmen mit einer Premiumstrategie bietet das EFQM-Modell einen ganzheitlichen Rahmen zur Selbstbewertung und kontinuierlichen Verbesserung auf dem Weg zu nachhaltiger Exzellenz. Es hilft Organisationen zu verstehen, wo sie auf ihrem „Weg zur Exzellenz“ stehen und welche Schritte notwendig sind, um noch besser zu werden.21 Der Fokus auf alle Stakeholder (Kunden, Mitarbeiter, Gesellschaft, Geschäftspartner) und die Integration von Aspekten wie Nachhaltigkeit, Innovation und Kultur machen es zu einem wertvollen Werkzeug für Premium-Anbieter, die nicht nur exzellente Produkte, sondern auch eine exzellente Gesamtorganisation anstreben. Die Flexibilität des Modells erlaubt es, spezifische Stärken und Schwächen im Kontext der eigenen Premiumstrategie zu identifizieren und gezielte Verbesserungsmaßnahmen abzuleiten. Es fördert ein systematisches Management, um exzellente Betriebsbedingungen für alle Beteiligten zu gewährleisten, was letztendlich zu bestmöglichen Geschäftsergebnissen führt.22 Die Verbindung zu TQM-Prinzipien 21 unterstreicht den tiefgreifenden Fokus auf Qualität als umfassendes Unternehmensziel.