Innovationsförderung und kundenzentrierte Lösungsentwicklung: Design Thinking ist ein menschenzentrierter, iterativer Problemlösungsansatz, der darauf abzielt, Innovationen zu fördern, indem er die Bedürfnisse der Nutzer, die Möglichkeiten der Technologie und die Anforderungen für den Geschäftserfolg integriert. Seine Wurzeln reichen bis in die 1950er und 60er Jahre zurück, aber es wurde maßgeblich durch die Design- und Innovationsberatung IDEO (gegründet 1991 von David Kelley) und das Hasso Plattner Institute of Design an der Stanford University (d.school, gegründet 2004 von Kelley) popularisiert.37 Frühe Vordenker waren John E. Arnold („Creative Engineering“, 1959), L. Bruce Archer, Bryan Lawson, Nigel Cross und Peter Rowe.38
Prinzipien und Methoden:
Das bekannteste Modell des Design Thinking ist das Fünf-Phasen-Modell der d.school 40:
- Empathize (Einfühlen): Die Bedürfnisse, Motivationen und Kontexte der Nutzer durch Beobachtung, Interaktion und Eintauchen tiefgreifend verstehen.
- Define (Definieren): Die gesammelten Erkenntnisse synthetisieren, um eine klare, menschenzentrierte Problemdefinition (Point of View) zu formulieren.
- Ideate (Ideen finden): Eine breite Palette an Ideen und Lösungsansätzen generieren, oft unter Verwendung von Kreativitätstechniken wie Brainstorming.
- Prototype (Prototypen erstellen): Ausgewählte Ideen schnell und kostengünstig in greifbare Prototypen umwandeln, um sie testbar zu machen.
- Test (Testen): Die Prototypen mit Nutzern testen, Feedback sammeln und die Lösungen iterativ verbessern. Dieser Prozess ist explizit nicht-linear und iterativ; Teams können zwischen den Phasen hin- und herspringen.40
Die d.school identifiziert zudem acht Kernfähigkeiten für eine Design-Thinking-Denkweise 37: Umgang mit Mehrdeutigkeit, Lernen von Anderen (Menschen und Kontexte), Informationen synthetisieren, schnelles Experimentieren, zwischen konkret und abstrakt wechseln, bewusst gestalten/bauen, gezielt kommunizieren und die eigene Designarbeit gestalten.
Relevanz für Premiumstrategien: Design Thinking ist unverzichtbar für die Entwicklung innovativer Premiumprodukte und -dienstleistungen, die echte, oft unausgesprochene Kundenbedürfnisse adressieren und überlegene Nutzererlebnisse schaffen. Im Premiumsegment geht es oft darum, Erwartungen zu übertreffen und einzigartige Wertversprechen zu kreieren. Der empathiegetriebene Ansatz des Design Thinking hilft, tiefgreifende Einblicke in die Wünsche anspruchsvoller Kunden zu gewinnen. Die iterative Prototyping- und Testphase ermöglicht es, Lösungen schnell zu validieren und zu verfeinern, bevor hohe Investitionen getätigt werden, was besonders bei hochwertigen Angeboten wichtig ist.