Typische Szenarien: Krisenmanagement durch Interim Manager wird in existenzbedrohenden Unternehmenslagen erforderlich. Dazu zählen Reputationskrisen, akute finanzielle Schwierigkeiten, z.B. durch Haftungsfälle, plötzliche dramatische Marktveränderungen oder ein unabweisbarer Restrukturierungsbedarf des Qualitätswesens. Oftmals ist die schnelle Umsetzung unpopulärer, aber notwendiger Maßnahmen erforderlich, um das Überleben des Unternehmens zu sichern. Im Qualitätsmanagement ist dies in der Regel bei Kundeneskalation, drohender Verlust notwendiger Zertifizierungen oder Zulassungen, der Fall.
Spezifische Aufgaben des Interim Managers: Der Interim Manager tritt mit dem Ziel an, die Krise zu bewältigen. Dies beginnt mit einer schnellen und präzisen Analyse der Krisenursachen. Darauf aufbauend entwickelt und implementiert er effektive Lösungsstrategien. Häufig übernimmt der Interim Manager dabei spezielle Führungsrollen, wie die des Chief Restructuring Officers (CRO) oder die Qualitätsleitung. Zu den Kernaufgaben gehören typischerweise das Krisenmanagement, die Verhandlungen mit zentralen Stakeholdern wie Kunden, Investoren, Versicherungen und Arbeitnehmervertretern sowie die Stabilisierung des Qualitätsmanagements auf operativer und strategischer Ebene.
Erwartete Ergebnisse/Mehrwert: Das primäre Ergebnis ist die erfolgreiche Abwendung der Krise und die Wiederherstellung der Stabilität und Handlungsfähigkeit des Unternehmens. Darüber hinaus wird eine Basis für zukünftigen Erfolg geschaffen und Risiken werden minimiert.
Situative Anpassung: Die konkreten Maßnahmen im Krisenmanagement hängen stark von der Art und dem Ausmaß der Krise ab:
- Art der Krise: Bei einer operative Krise ist die Stabilisierung von Prozessen und die Sicherung der Produktion oder Leistungserbringung hinsichtlich Qualitätsniveau und Lieferfähigkeit geforder. Bei einer strategischen Krise steht die Neuausrichtung des Qualitätsmanagements im Mittelpunkt.
- Rolle des Interim Managers: Die Rolle kann von einer rein beratenden Funktion bis hin zur Übernahme voller Linienverantwortung, beispielsweise als CRO oder oberster Qualitätsmanager, variieren.
- Die Unabhängigkeit und Objektivität des Interim Managers sind in Krisensituationen besonders wertvoll, da sie unvoreingenommene Entscheidungen ermöglichen.
Ein oft unterschätzter, aber kritischer Erfolgsfaktor im Krisenmanagement ist die „emotionale Unbelastetheit“ des Interim Managers. In Krisen sind häufig schnelle, einschneidende und unpopuläre Entscheidungen notwendig. Für internes Management können solche Entscheidungen aufgrund persönlicher Beziehungen, interner Politik oder der Angst vor persönlichen Konsequenzen extrem schwierig umzusetzen sein. Ein externer Interim Manager, dessen Mandat zeitlich begrenzt und rein auf den Erfolg der Sanierung ausgerichtet ist, ist hier nicht emotional vorbelastet. Er kann als „Blitzableiter“ fungieren und die notwendigen Maßnahmen konsequent umsetzen, auch wenn sie schmerzhaft sind. Diese Fähigkeit, objektiv und entschlossen zu handeln, kann für die Rettung des Unternehmens entscheidend sein.
Wir gehen die Extra-Meile und auch konsequent da hin wo es weh tut!
Referenzbeispiel: Qualitätsleitung bei von Schliessung bedrohtem Werk eines globalen Top10 – Tier 1 Automobilzulieferers