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Vakanzüberbrückung

Typische Szenarien: Vakanzüberbrückung wird erforderlich, wenn Führungspositionen auf C-Level oder in der Bereichsleitung sowie Schlüsselpositionen von Spezialisten unerwartet frei werden, sei es durch plötzliche Kündigung, längere Krankheit, Elternzeit oder während des laufenden Suchprozesses für eine permanente Neubesetzung.  

Spezifische Aufgaben des Interim Managers: Die Hauptaufgabe besteht in der schnellen Übernahme von Verantwortung und der nahtlosen Fortführung des Tagesgeschäfts, um die Handlungsfähigkeit des Unternehmens oder des betroffenen Bereichs sicherzustellen. Dies umfasst die Führung von Teams, das Treffen notwendiger Entscheidungen und die Aufrechterhaltung der Kontinuität kritischer Prozesse. Darüber hinaus gehört die Kommunikation mit wichtigen internen und externen Stakeholdern zu den Kernaufgaben.  

Erwartete Ergebnisse/Mehrwert: Primäres Ziel ist die Vermeidung von Produktivitätsverlusten, Reibungsverlusten und Störungen im Betriebsablauf, die durch eine unbesetzte Schlüsselposition entstehen könnten. Der Interim Manager gewährleistet Stabilität in der Führung und kann darüber hinaus wertvolle Beobachtungen und Analysen liefern, die beispielsweise das Anforderungsprofil für die Nachbesetzung schärfen oder erste Optimierungspotenziale aufzeigen.  

Situative Anpassung: Die Ausgestaltung des Mandats zur Vakanzüberbrückung ist stark von der spezifischen Situation abhängig:

  • Hierarchieebene: Bei einer Vakanz auf C-Level-Ebene liegt der Fokus stärker auf strategischer Kontinuität, Investor Relations, externer Repräsentation und der Führung des gesamten Unternehmens. Bei der Überbrückung einer Fachbereichsleitung stehen operative Stabilität, Teamführung und das Erreichen kurzfristiger Abteilungsziele im Vordergrund.
  • Dauer der Vakanz: Bei einer kurzfristigen Vakanz von nur wenigen Wochen konzentriert sich der Interim Manager primär darauf, „die Stellung zu halten“ und das Alltagsgeschäft sicherzustellen. Bei einer längerfristigen Vakanz, die mehrere Monate andauert, eröffnet sich die Möglichkeit, über das reine Tagesgeschäft hinauszugehen, erste Verbesserungsmaßnahmen zu initiieren und eine fundierte Übergabe an den permanenten Nachfolger vorzubereiten.

Die Vakanzüberbrückung ist somit oft mehr als nur ein „Platzhalten“. Während die Sicherstellung der Kontinuität das primäre Ziel ist, bietet die Präsenz eines erfahrenen und objektiven Interim Managers eine wertvolle Gelegenheit zur Neubewertung und Vorbereitung. Der Interim Manager kann, wie in der Praxis oft beobachtet und in Quellen angedeutet, wichtige Erkenntnisse für die Gestaltung des Anforderungsprofils des permanenten Nachfolgers liefern oder sogar erste Optimierungen im Verantwortungsbereich anstoßen. Diese situative Chance wird nicht immer vollumfänglich erkannt oder genutzt, stellt aber einen signifikanten potenziellen Mehrwert dar.  

Referenzbeispiele:

Übernahme der Qualitätsleitung bei internationalem Automobilzulieferer
Übernahme After-Sales-Quality bei Start-Up OEM
Übernahme Global Quality Director Verantwortung 2nd Tier Automobilzulieferer